Beck LM 800

Der Beck LM 800: Die rasante Rennflunder für Wohlbetuchte

Der Schweizer René Beck ist seit seiner Jugend ein echter Autonarr. Schon als Teenager bastelte er in seiner Freizeit an seinem Traum vom selbstgebauten Sportwagen. Dabei waren ihm die vorgegebenen Lösungen der großen Hersteller meist nicht ambitioniert genug. Sein Motto schon damals : „Wir fangen dort an, wo andere aufhören.“

Mit diesem Anspruch präsentierte René Beck auf der diesjährigen Luxusmotorshow in Wien seinen LM 800: ein straßenzugelassenes Geschoss, das seinesgleichen sucht. Der Vorzeigerenner beschleunigt aus dem Stand in 3 Sekunden auf 100 Stundenkilometer und ist in 7 Sekunden bei der Marke 200 angelangt. Aber auch bei einer Geschwindigkeit von 350 km/h macht der Rennwagen noch nicht schlapp. Außerdem kommt das Fahrzeug schon bei 5.000 Umdrehungen pro Minute auf ein Drehmoment von 900 Newtonmeter.

Um diese Spitzenleistungen zu erreichen, schauten sich die Autobauer aus Muri bei Bern viele Details bei der Formel 1 ab. Besonders wichtig: ein geringes Gewicht. Vollbetankt inklusive Fahrer kommt das Schweizer Fahrzeug auf gerade Mal 900 Kilogramm. Für den Bau des Sportwagens verwendete der Hersteller ausschließlich Materialien mit geringer Dichte wie Aluminium, Magnesium, Karbon und Titan. Im Innenraum bestehen die Bauteile unter anderem aus dem besonders widerstandsfähigen Kevlar – einer Kunstfaser, die beständig gegen Hitze, Feuer, Säuren und Laugen ist.

Einen sehr geringen Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert) erzielte Beck, indem er die Querschnittsfläche verringerte. Sein flacher Rennschlitten klebt förmlich auf der Straße. Dabei nimmt das zentrale Monocoque statisch alle Lasten auf und sorgt für die Stabilität des Fahrzeugs. Der Produzent setzte dazu eine spezielle Kombination aus Karbon, Aramidfaser (Kevlar) und Aluminium ein. Die Anbauteile bestehen aus einer besonders stabilen Aluminiumlegierung. Auch beim Fahrwerk griff René Beck auf die Standards der Formel 1 zurück. Für das hydraulische Aktivfahrwerk übernahmen die Schweizer alle Telemetriedaten aus dem Rennbetrieb.

Den Motor mit 4,2 Liter Hubraum stattet Beck Engineering variabel mit mindestens 650 und bis zu 1.200 PS aus. Dafür entwickelt die Acht-Zylinder-Maschine auch einen großen Durst: Auf 100 Kilometer verbraucht das Auto bei der kleinsten Motorversion im Schnitt 16 Liter Kraftstoff. Für die Bedienung des Getriebes räumten die Schweizer Ingenieure dem Kunden eine Wahlfreiheit ein: Der Fahrer kann sich zwischen einer Sieben-Gang-Knüppel-Schaltung und einer entsprechenden Wippschaltung am Lenkrad entscheiden.

Die optimalen Werte für die Leistungskennzahlen wie Motorstärke und Geschwindigkeit wirken sich jedoch negativ auf den Komfort aus. Die Standardversion bietet nicht viel mehr an Innenausstattung als getönte Scheiben, Fahrerairbag, Gurtsystem und Seitenfenster, die die Insassen öffnen können. Wer die rasante Rennflunder lieber den verblüfften Bekannten auf der Straße vorführt als sie auf einer Rennstrecke auszutesten, der kann das Auto aber ebenso als Luxusvariante erwerben.

Der Beck LM 820 verfügt über Klimaanlage, Audio- sowie Navigationssystem, Heizung und Diebstahlsicherung. Der Kunde kann darüber hinaus die Farbe der Sitze und des Lacks frei bestimmen. Für elektrisch bedienbare Seitenfenster, LCD-Monitor und zusätzliche Airbags wird dann aber immer noch ein Aufpreis fällig. Das knapp vier Meter lange, 95 Zentimeter hohe und gut zwei Meter breite Gefährt kostet jedoch schon in der Grundversion rund 462.000 Euro. Der Preis wird dafür sorgen, dass der Beck LM 800 ein Traum für viele Möchtegern-Schumis und ein exklusives Spielzeug für Wohlbetuchte bleibt.

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