Vielfraße auch Gulo gulo genannt sind Raubtier aus der Familie der Marder, die auf der nördlichen Halbkugel (Skandinavien, nördliche Sibirien, Alaska, weite Teile Kanadas und dem Nordwesten der Vereinigten Staaten) leben. Sie werden auch als Bärenmarder, Järv oder im englischen auch als Wolverine bezeichnet.
Vielfraße sind sehr aggressive Tiere die keine Scheu haben etwas anzugreifen was viel größer ist als sie.
Der Vielfraß ähnelt in seinem Körperbau den Mardern, er wird aber deutlich größer. Er erreicht eine Kopfrumpflänge von bis zu 105 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 32 Kilogramm. Der massive Kopf und die kräftigen Gliedmaßen lassen den Vielfraß kompakt und kräftig erscheinen. Die Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt acht bis zehn Jahre, in menschlicher Obhut können sie 17 Jahre alt werden.
Vielfraße sind in erster Linie Bodenbewohner, können aber auch sehr gut klettern und schwimmen. Sie sind zwar nicht sehr schnelle, aber dafür ausdauernde Läufer, die 10 bis 15 Kilometer ohne Pause zurücklegen und somit in einer Nacht Distanzen bis zu 45 Kilometern zurücklegen können. Vielfraße sind einzelgängerische und territoriale Tiere die in Revieren von 2000 Quadratkilometer leben.
Im Sommer zeigt der Vielfraß ein eher gemütliches Jagdverhalten und betätigt sich überwiegend als Aasfresser. Nur selten reißt er junge Rentiere und Elche, wenn er sie unbewacht antrifft.
Im Winter nutzt der Vielfraß seinen Mut und seine Überlegenheit gegenüber großen Säugetieren, da er sich auf dem Schnee fast geräuschlos nähern kann, ohne einzusinken. Seine Hauptmehlzeit sind in dieser Zeit Schneehasen, Schneehühner aber auch Rentiere, Elche und sogar Luchse. Solch großen Tieren springt der Vielfraß auf den Rücken, um sie in den Nacken zu beißen, bis sie stürzen. Man hat sogar schon einmal beobachtet, dass der Vielfraß einen Luchs bis auf einen Baum hoch verfolgte und ihn anschließend tötete und auffraß.
Früher wurden einige Schauergeschichten über seine Gefräßigkeit verbreitet: So wird z.B. berichtet, dass der Vielfraß sich an Aas oder gar einer Leiche vollfresse und sich dann zwischen engstehenden Bäumen durchzwinge, um den Darminhalt möglichst rasch loszuwerden und sogleich weiterzufressen.